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Herz und Kreislauf unter Druck

Kaum Symptome, Ursache meist unbekannt: Bluthochdruck ist eine geheimnisvolle Krankheit. Und sie ist gefährlich. Lesen Sie, warum dies so ist und wie sich die Gefahr bannen lässt.

Unauffällig, so muss man den Bluthochdruck beschreiben. Viele Betroffene ahnen nicht, dass sie unter Druck stehen. Selbst wenn sie es wissen, bleiben sie oft lange untätig. Nur jeder Dritte diagnostizierte Patient befindet sich nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga in Behandlung. Helmuth Schmitt, selbst Hochdruckpatient und Leiter einer Frankfurter Selbsthilfegruppe für Menschen mit Bluthochdruck, kennt das Problem: »Der Bluthochdruck als Krankheit wird von vielen nicht so ernst genommen, weil er nicht wehtut, weil man ihn kaum spürt.«

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Nach Schmitts Erfahrung denkt mancher um, wenn er von den möglichen Folgen des Bluthochdrucks hört. »Sobald die Krankheit den Leuten gut bekannt ist, haben sie Angst, im Rollstuhl zu landen. Dann nehmen sie die Krankheit ernster.« Rollstuhl und Bluthochdruck? Der Zusammenhang lässt sich schnell erklären: Ein Mensch mit unbehandeltem Bluthochdruck hat gegenüber einem Gesunden ein sechs bis achtzehnfach höheres Schlaganfallrisiko mit der Gefahr bleibender Behinderungen.

Ist der Hochdruck erkannt, können Betroffene gut gegensteuern. Und das, obwohl in den meisten Fällen seine genauen Ursachen rätselhaft bleiben. Professor Dr. Felix Beuschlein vom Klinikum der Universität München schätzt, »dass nur in zehn Prozent der Fälle der Arzt eine einzelne Ursache für einen Bluthochdruck findet«. Trotzdem lässt sich der Druck in den Schlagadern senken. Dazu müssen sich Betroffene vor allem um Risikofaktoren kümmern, die den Bluthochdruck fördern. Weit oben auf der Liste steht Übergewicht. Abspecken gilt als eine der wichtigsten Empfehlungen der Hochdruckliga. Aber Betroffene können noch mehr tun.

Zehn Grundregeln der Hochdruckliga

  • den Blutdruck regelmäßig messen
  • die Empfehlungen des Arztes beachten
  • Normalgewicht anstreben
  • den Alkoholkonsum einschränken
  • Kochsalz durch andere Gewürze Ersetzen
  • reichlich Obst und Gemüse essen
  • pflanzliche Fette und hochwertige Öle bevorzugen
  • sich mehr bewegen, Sport treiben
  • Stress mindern, für Ruhepausen und Entspannung sorgen
  • Rauchen einstellen

Falls das Zehn-Punkte-Programm nicht reicht, können zusätzlich vom Arzt verschriebene Arzneimittel (siehe oben) den Blutdruck senken. Eventuell müssen mehrere Arzneimittel unter ärztlicher Anleitung getestet werden, um das passende Präparat zu finden. Möglicherweise empfiehlt der Arzt ein Kombinationspräparat mit zwei Wirkstoffen in einer Tablette, wenn ein einzelner Wirkstoff nicht ausreicht.

Der Aufwand mit Abnehmen, weniger Alkohol und Kochsalz, mehr Bewegung und Medikamenten hat ein klares Ziel: Den Blutdruck senken, mindestens unter die Marke von 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (kurz: mmHg, Maßeinheit des Blutdrucks). Aber es gibt Menschen, bei denen er noch weiter sinken sollte. Bei Diabetikern etwa unter 130/80 mmHg. Bluthochdruck und Diabetes schädigen beide die Blutgefäße, was besonders die Nieren trifft. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Nierenschäden bis hin zur Dialysepflicht. Wer seine Blutdruck- und Blutzuckerwerte niedrig hält, kann die Gefahr deutlich vermindern. Das gilt nicht nur für die Nieren, sondern auch für das Herz und vor allem für das Gehirn.

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Erkältungen sind für Diabetiker riskant

Erkältungen sind für Diabetiker riskant
© Dan Race – Fotolia.com

Internationaler Fortbildungskongress pharmacon

Infekte wie Erkältungen können bei Menschen mit Diabetes Komplikationen auslösen. Diabetiker sind zudem anfälliger für Infekte, weil die Erkrankung zu einer Abwehrschwäche führt und hohe Zuckerkonzentrationen das Wachstum von Bakterien oder Pilzen fördern. „Erkältungen und andere Infektionen wie Harnwegsinfekte verdienen bei Diabetiker besondere Aufmerksamkeit. Denn der Infekt kann zu akuten Komplikationen führen. Diabetiker sollten ihren Blutzuckerspiegel dann engmaschig kontrollieren und gemeinsam mit ihrem Arzt prüfen, ob die Dosis ihrer Medikamente entsprechend angepasst werden muss“, sagte Apotheker Dr. Eric Martin beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.

Durch Infekte steigt bei Diabetikern der Insulinbedarf, weshalb die Blutzuckerspiegel ansteigen können. Aber auch Unterzuckerungen sind möglich: Wenn Infektionen zu Erbrechen oder Durchfall führen, stellt dies die Kohlenhydrataufnahme in Frage. Dann nimmt das Unterzuckerungsrisiko durch Diabetesmedikamente wie Insulin zu. Sind während eines Infekts zusätzliche Medikamente nötig, beispielsweise Antibiotika bei einer bakteriell verursachten Blasenentzündung, kann es darüber hinaus leicht zu Wechselwirkungen mit den Diabetes-Medikamenten und bei einigen Antibiotika auch zu Unterzuckerungen kommen.

Diabetiker haben in der Regel mehrere Erkrankungen und brauchen dementsprechend viele Medikamente. Viele Patienten fühlen sich von der komplexen Arzneimitteltherapie überfordert, besonders wenn Insulin gespritzt werden muss. Das gilt besonders für allein stehende Senioren. Martin: „Apotheker können weit mehr für Diabetiker tun als sie ’nur‘ mit Medikamenten zu versorgen.“ Die Aufgaben reichen von der Früherkennung über das Auffrischen von Schulungsinhalten bis zu einer nachhaltigen Begleitung des Patienten bei der Blutzuckermessung. Apotheker leisten außerdem einen wichtigen Beitrag dabei, Medikationsfehler zu vermeiden und die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) zu verbessern.

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Zuzahlungsbefreiungen für 2015 neu beantragen

Zuzahlungsbefreiungen für 2015 neu beantragen
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Gesetzlich krankenversicherte Patienten können bei ihrer Krankenkasse eine Befreiung von der Zuzahlung zu Leistungen beantragen, sobald ihre finanzielle Belastung zwei Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens (bzw. ein Prozent bei chronisch kranken Patienten) überschreitet. Da die Bescheinigung jeweils nur für ein Kalenderjahr gilt, muss eine bisher geltende Zuzahlungsbefreiung neu für 2015 beantragt werden. Mit dem Zuzahlungsrechner auf dem Gesundheitsportal www.aponet.de lässt sich ermitteln, ob die entsprechende Belastungsgrenze schon überschritten wurde oder – bei chronisch kranken Patienten – im Laufe des Jahres überschritten wird. Darauf weist der Deutsche Apothekerverband (DAV) hin. Apotheken sind gesetzlich verpflichtet, die Arzneimittelzuzahlungen einzuziehen und an die Krankenkassen weiterzuleiten, wenn vom verordnenden Arzt kein Befreiungsvermerk auf dem Rezept eingetragen ist oder der Patient keinen entsprechenden Bescheid in der Apotheke vorlegen kann.

In Deutschland sind derzeit 7,5 Millionen Patienten bei ihrer Krankenkasse von der Zuzahlung befreit, darunter 7,0 Millionen chronisch kranke Menschen. Grundsätzlich von der Zuzahlung befreit sind Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Volljährige Versicherte müssen dagegen grundsätzlich eine Zuzahlung an ihre Krankenkasse leisten, wenn sie Medikamente bzw. Heil- und Hilfsmittel brauchen oder z.B. Fahrtkosten, eine Krankenhausbehandlung oder Rehabilitationsmaßnahmen anfallen. Bei Arzneimitteln belaufen sich die Zuzahlungen auf 10 Prozent des Preises, mindestens aber 5 Euro und höchstens 10 Euro. Beträgt der Preis eines Arzneimittels weniger als 5 Euro, sinkt auch die Zuzahlung auf diesen Betrag. Pro Jahr summieren sich die Zuzahlungen für Arzneimittel in ganz Deutschland auf 2,0 Milliarden Euro. Die Apotheken sind darauf vorbereitet, Quittungen über Zuzahlungen auszustellen – einzeln oder als Sammelbeleg am Jahresende, wenn der Patient zum Beispiel eine Kundenkarte hat.

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Neujahrsvorsatz Nichtrauchen: So gelingt der Ausstieg

Endlich Nichtraucher zu werden, ist einer der häufigsten Neujahrsvorsätze. „So gut wie jeder Raucher hat schon mal versucht aufzuhören. Das dauerhafte Aufhören fällt aber vielen schwer, weil Nikotin körperlich abhängig macht“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Beim Rauchen aktiviert Nikotin das Belohnungszentrum im Gehirn innerhalb weniger Sekunden. Der Raucher fühlt sich kurzzeitig wach und gleichzeitig entspannt. Aber nach einiger Zeit entsteht eine körperliche Abhängigkeit: Ohne die regelmäßige Dosis Nikotin entstehen Entzugssymptome wie Unruhe oder Reizbarkeit. Um diesen unangenehmen Empfindungen aus dem Weg zu gehen, stecken sich viele Aufhörwillige die nächste Zigarette an.

Rezeptfreie Arzneimittel mit Nikotin können die körperlichen Entzugssymptome abmildern. Benkert: „Nikotinersatzmittel sind nur für eine Übergangszeit gedacht. Sie reichen alleine meist nicht aus, um sich dauerhaft von der Zigarette zu verabschieden. Wer aufhören will, muss vor allem seine innere Einstellung ändern.“ Wer zu Neujahr einen Rauchstopp plant, sollte sich diese Medikamente rechtzeitig besorgen. Je nach Rauchverhalten sind verschiedene Arzneiformen wie Kaugummis oder Pflaster empfehlenswert. Kaugummis eignen sich vor allem für Raucher, die zu bestimmten Gelegenheiten geraucht haben. Nikotinpflaster eignen sich eher für Raucher, die regelmäßig über den ganzen Tag geraucht haben. Die Pflaster sorgen für eine konstante Nikotinkonzentration im Blut; sie haben eine Wirkdauer von etwa 16 bis 24 Stunden.

Vor einem geplanten Rauchstopp sollte man sich klar machen, welche Gewohnheiten man mit dem Rauchen verbindet und wie diese ersetzt werden können. Ist das Rauchen an bestimmte Situationen gekoppelt, etwa nach dem Essen, sollte man neue Rituale finden, zum Beispiel, sich nach dem Essen die Zähne zu putzen. Ist das Verlangen nach der Zigarette an Schlüsselreize wie Kaffee gebunden, hilft es, in der ersten Zeit auf ein anderes Getränk umzusteigen. Wird das akute Verlangen zu groß, helfen die drei ‚A-Tipps‘: Erstens Aufschieben – etwa zehnmal tief durchatmen. Zweitens Ausweichen, zum Beispiel den Raucherbereich im Bahnhof meiden. Drittens Ablenken, zum Beispiel jemanden anrufen. Statt einer Zigarette kann man auch einen Lutscher in den Mund nehmen. Dann sind auch die Hände und die Lippen beschäftigt. Außerdem sollte man keinen Zigarettenvorrat mehr griffbereit zuhause haben.

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Kinder nicht als Boten in die Apotheke schicken

Kinder nicht als Boten in die Apotheke schicken
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Eltern sollten ihre Kinder nicht als Boten in eine Apotheke schicken. Das Gesetz verbietet Apothekern zwar nicht grundsätzlich, Arzneimittel an Kinder und Jugendliche abzugeben. Gegen den Botendienst spricht jedoch einiges: Auch vermeintlich „harmlose“ rezeptfreie Medikamente können bei falscher Anwendung der Gesundheit schaden oder werden von Jugendlichen absichtlich missbräuchlich verwendet. „Wie soll ein Apotheker einen erwachsenen Patienten beraten, wenn er mit einem Kind spricht? Kinder können beispielsweise Einnahmehinweise nicht verstehen und deshalb auch nicht ausrichten“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Wenn der Apotheker Fragen zu anderen Medikamenten des Patienten hat, beispielsweise um mögliche Wechselwirkungen zu beurteilen, kann ein Kind diese vermutlich nicht beantworten.

Ein anderer Aspekt ist das Missbrauchsrisiko von Medikamenten. Einzelne rezeptfreie Medikamente, z.B. gegen Husten oder Schlafstörungen, werden von einzelnen Jugendlichen teilweise in hoher Dosierung eingenommen, um Rauschzustände zu erzeugen. Im Internet kursieren entsprechende Anleitungen zum Missbrauch. Benkert: „Die Apotheker fragen bei der Abgabe mehrerer Packungen besonders Jugendliche nach dem Verwendungszweck. Da schwindeln Jugendliche mitunter und erzählen von ihren vielen kranken Geschwistern. Aber die Nachfrage des Apothekers ist keine Schikane, sondern trägt dazu bei, Missbrauch zu verhindern.“ Besteht der Verdacht auf Missbrauch, geben Apotheker keine Medikamente ab.

Grundsätzlich geben Apotheker Kindern und Jugendlichen Medikamente nur unter großem Vorbehalt mit. Besser ist es, wenn Erwachsene die Medikamente selbst abholen oder einen Erwachsenen um den Botengang bitten. Wer auf sich allein gestellt, bettlägerig oder gehbehindert ist, kann in der Apotheke anrufen und einen Botendienst bestellen: Im Einzelfall bringt die Apotheke dringend benötigte Medikamente umgehend bis an die Haustür.

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Erkältungen vorbeugen

Wanderer im Herbst

Schon im Sommer ist man nicht sicher vor ihnen, und im Herbst und Winter schlagen sie erst recht zu: Erkältungsviren. Um die 200 verschiedene soll es geben. Impfen kann man gegen so viele Keime nicht, aber sein Immunsystem fit machen.

Viel Bewegung

Spazieren gehen, wandern, walken oder Rad fahren. Wer das dauerhaft zwei- bis dreimal die Woche macht, stärkt Herz und Kreislauf sowie sein Immunsystem. Wenn es kälter wird, kann man drinnen Gymnastik betreiben, sich auf den Hometrainer begeben oder im Hallenbad schwimmen. Sich trotzdem täglich mindestens 30 Minuten im Freien aufzuhalten, ist für die Vitamin-D-Bildung und damit auch für das Immunsystem wichtig.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung hält den gesamten Körper fit. Grundregeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: vielseitig essen, reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln, fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, täglich Milch- und Milchprodukte, in Maßen Eier, Fleisch- und Wurstwaren, ein- bis zweimal pro Woche Fisch, wenig Fett und fettreiche Lebensmittel, Zucker und Salz in Maßen, Zeit nehmen fürs Essen.

Genug Vitalstoffe

Eine ausgewogene Ernährung liefert an sich alle wichtigen Nähr- und Vitalstoffe. Einer neuen Analyse der angesehenen Cochrane Collaboration zufolge scheint jedoch die zusätzliche Einnahme von Zink nach Einsetzen von Symptomen einer Erkältung deren Dauer und Schwere zu vermindern. Es gibt auch Hinweise auf vorbeugende Effekte, wenn Zink einige Monate eingenommen wurde. Allerdings muss man Zink sorgsam dosieren und sollte es zeitlich nicht unbegrenzt anwenden. Fragen dazu beantwortet der Apotheker.

Temperaturreize

Arm- und Beingüsse, Wechselarm- und Wechselfußbäder, Wechselduschen und Saunieren trainieren die Blutgefäße und stärken die Abwehr. Den Arzt zuvor fragen, ob solche Anwendungen beispielsweise bei Herzerkrankungen geeignet sind. Bei morgendlichen Wechselduschen erst kurz und kräftig heiß duschen, dann auf temperiert oder kalt wechseln und herzfern, also an Beinen und dann an den Armen, mit dem Abduschen beginnen. Dann kurz Brust, Bauch und Nacken abduschen und sich gut abtrocknen.

Stressabbau

Kaum etwas setzt dem Immunsystem so zu wie Dauerstress. Daher sollte man dem Gefühl, ständig überfordert zu sein, gegensteuern. Dazu dienen Entspannungsverfahren wie Autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga, aber auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen. Diese kann ein Psychologe vermitteln. Unterstützend können beruhigend wirkende pflanzliche Mittel aus der Apotheke mit Baldrian, Hopfen, Melisse oder Lavendelöl eingesetzt werden. Johanniskraut-Präparate wirken gegen leichte und mittelschwere Depressionen. Halten diese an oder treten sie häufig auf, sollte man einen Arzt oder Psychologen zurate ziehen.

Ausreichend Schlaf

Wer häufig zu wenig Schlaf bekommt, schwächt damit seine Abwehr und erhöht damit das Risiko, Infekte zu erleiden, warnt unter anderem der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Das Schlafbedürfnis sei individuell unterschiedlich, doch bei den meisten Menschen wären etwa acht Stunden optimal, so der Berufsverband. Wichtig auch hier: Stressabbau. Den Schlaf fördert zudem ein ruhiges, abgedunkeltes, gut gelüftetes Zimmer. Üppiges Essen, Alkohol oder Koffein sowie starke Aufregung in den drei bis vier Stunden vor dem Zubettgehen erschweren das Ein- und Durchschlafen.

Konsequente Handhygiene

Kaum etwas ist so wichtig für die Abwehr von Erkältungs- oder auch Durchfallkeimen wie regelmäßiges Händewaschen. Es sollte zur Routine werden, wenn man nach Hause oder ins Büro kommt, vor dem Essen, nach Toilettengängen oder vor und nach dem Zubereiten von Speisen. Das Händewaschen sollte stets mit Seife oder einer Waschlotion erfolgen und alle Bereiche der Hände einschließen. Das Landesgesundheitsamt von Baden-Württemberg empfiehlt eine Mindestdauer für den Waschgang von 15 bis 20 Sekunden. Desinfektionsmittel sind für den Hausgebrauch nach Auskunft des Robert Koch-Institutes nicht erforderlich.

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Medikamente für Kinder richtig dosieren

Foto von Kleinkind (Thinkstock / Photos.com) Beruhigen, Trösten, Ablenken: Wenn ein Kind krank ist, sind die Eltern gefordert. Sie müssen ihr Kind durch eine schwierige Phase begleiten und ihm vielleicht auch Medikamente geben. Das ist nicht immer einfach.

Nicht alle Kinderkrankheiten müssen mit Medikamenten behandelt werden. Daher kann es zunächst eine Überlegung wert sein, ob eine Therapie wirklich nötig ist. Viele Kinderkrankheiten klingen nach einer Weile von selbst ab und haben keine ernsten Folgen. Ob eine Behandlung sinnvoll ist, hängt zudem davon ab, ob ihr Nutzen nachgewiesen ist.

Wenn eine Behandlung notwendig ist, spielen Medikamente oft eine zentrale Rolle. Damit sie wirken können, ist es wichtig, dass sie wie vorgesehen eingenommen werden. Gerade bei kleinen Kindern kann es mitunter schwierig sein, Arzneimittel zu verabreichen: Vielleicht öffnen sie den Mund nicht, spucken Tabletten wieder aus oder sträuben sich kraftvoll und lautstark gegen die Medizin. Das kann in einigen Fällen nervenaufreibend sein – für Eltern und Kind. Bei Stress passieren dann häufiger Fehler beim Dosieren oder man vergisst eine Gabe.

Wie lassen sich Fehler bei der Dosierung vermeiden?

Bei kleinen Kindern werden Medikamente leicht überdosiert. Der Grund ist das geringe Gewicht der Kinder. Gerade bei flüssigen Arzneimitteln wie Antibiotika-, Schmerzmittel- oder Hustensaft passiert es schnell, dass man zu viel gibt. Das kann, ebenso wie eine Unterdosierung, ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.

Manchmal sind die Markierungen auf Dosierhilfen verwirrend oder die Angaben im Beipackzettel nicht sofort verständlich. Doch Eltern können einiges tun, damit bei der Gabe von Medikamenten keine Fehler passieren:

  • Beipackzettel: Den Beipackzettel in Ruhe durchlesen und sich an die Empfehlungen halten.
  • Dosierung ermitteln: Besonders darauf achten, welche Menge des Medikaments gegeben werden muss und die Menge vor der ersten Gabe vorsichtshalber dreimal kontrollieren: Die Dosis muss dem Alter und Gewicht des Kindes entsprechen. Das Körpergewicht nachzuwiegen, ist sicherer als es zu schätzen.
  • Art und Weise der Einnahme: Sich daran halten, wie das Medikament eingenommen werden soll: ob vor, zum oder nach dem Essen oder etwa mit viel Flüssigkeit.
  • Dosierhilfen: Zum Abmessen Dosierhilfen verwenden, die in der Packung enthalten sind. Am häufigsten werden Tropfenzähler, Dosierkappen oder Messbecher angeboten. Dosierhilfen eignen sich nur für das dazugehörige Medikament, nicht für andere.
  • Tee- oder Esslöffel: Darauf achten, ob mit „Löffeln“ Tee- oder Esslöffel gemeint sind. Allerdings kann die Größe von Haushaltslöffeln sehr unterschiedlich sein. Das Standardmaß für Teelöffel ist normalerweise 5 ml, für Esslöffel 15 ml.
  • Dosierhilfen für Säuglinge: Bei Säuglingen für flüssige Medikamente als Dosierhilfe spezielle Einmalspritzen aus der Apotheke verwenden. Wissenschaftlichen Studien zufolge passieren Eltern die meisten Fehler, wenn sie flüssige Medikamente mit Messbechern dosieren.
  • Lichtverhältnisse: Beim Dosieren für gutes Licht sorgen und nachts immer eine Lampe anmachen, um die Dosis bei jeder Gabe genau zu kontrollieren.
  • Gedankenstützen: Auf einem Zettel oder Aufkleber auf der Arzneiflasche notieren, wann das Kind das Medikament bekommen hat. Das ist vor allem dann wichtig, wenn es die Arznei mehrmals täglich benötigt oder wenn mehrere Personen das Medikament verabreichen.
  • Rezeptfreie Mittel: Auch bei rezeptfreien Medikamenten die Gebrauchsanweisung sorgfältig durchlesen. Bei Unsicherheit, ob das Mittel für das Kind geeignet ist – vor allem wenn sich für das jeweilige Lebensalter keine Dosierangaben finden oder das Kind gleichzeitig weitere Arzneimittel nimmt – ist es wichtig, sich ärztlichen Rat zu holen oder in einer Apotheke nachzufragen.
  • Originalverpackung: Tropfen nicht in eine andere Flasche umfüllen oder verdünnen. Dadurch könnte sich die Tropfengröße und somit die Dosis verändern.
  • Medikamentengabe nachholen: Es ist wichtig, die Dosierung nicht zu verändern, wenn man eine Gabe nachholt. Das Kind benötigt die übliche Menge und nicht etwa die doppelte Dosis.

Einige Tabletten und Kapseln dürfen nicht zerkleinert werden und auch das Vermischen mit Lebensmitteln kann problematisch sein. Wer sich unsicher ist oder andere Fragen hat, kann mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen oder sich an eine Apotheke wenden.

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Tabletten teilen: Dosis wird zur „Glückssache“

Jede vierte Tablette in Deutschland wird nicht in Gänze eingenommen, sondern halbiert oder auch geviertelt. In einer Studie wurde nun untersucht, wie präzise sich Tabletten tatsächlich teilen lassen. Das Ergebnis bereitet dem Studienleiter, Professor Dr. Klaus Langer, Kopfzerbrechen.

Bei der von der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe finanzierten Studie ist aufgefallen, dass der Patient bei geteilten Tabletten den Arzneistoff vielfach in einer höheren Schwankungsbreite erhält als bei der Einnahme einer ungeteilten Tablette. Allerdings fallen diese Schwankungen beim Halbieren von Tabletten deutlich geringer aus als beim Vierteln. Langer erklärt das so: “Viele Tabletten lassen sich noch halbwegs sauber halbieren. Doch will man sie vierteln, zerbröseln sie regelrecht. Da ist die eingenommene Dosis irgendwann nur noch Glücksache.”

Während manche Tabletten trotz Teilung ihre Wirkung behalten, darf man manche Arzneiformen auf keinen Fall teilen: “Es gibt beispielsweise Arzneimittel, die mit einer extra Schutzschicht ummantelt sind, damit sie den Magen “überstehen” und erst später wirken”, sagt Angelika Plaßmann, Sprecherin der Münsteraner Apothekerschaft, “wer hier teilt, verletzt die Schutzschicht und der Wirkstoff kann nicht mehr dort wirken, wo er gebraucht wird.” Das gelte auch für Kapseln und Dragees.

Für die Teilung von Arzneimitteln, die dafür zumeist mit Bruchkerben versehen werden, gibt es drei gute Gründe, erläutert Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. “Die Teilung ermöglicht eine abgestufte und individuelle Anpassung der Dosis. Bei Patienten mit Schluckbeschwerden kann das Teilen die Einnahme einer Tablette erheblich vereinfachen. Und gerade bei hoch dosierten Medikamenten sparen die Krankenkassen durch teilbare Arzneimittel Kosten ein.”

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Medikamente sind keine Urlaubssouvenirs

Medikamente sind keine Urlaubssouvenirs

Reisende sollten darauf verzichten, im Ausland Medikamente zu kaufen. „Medikamente sind keine Urlaubssouvenirs. Denn erstens steigt im Ausland das Risiko, unwissentlich ein gefälschtes Arzneimittel zu kaufen. Zweitens gelten strenge Zollbestimmungen für die Einfuhr von Medikamenten“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.

Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 8 bis 10 Prozent aller Medikamente gefälscht. In ärmeren Ländern ist das Risiko für Arzneimittelfälschungen besonders groß. Arzneimittelfälschungen enthalten einen anderen Wirkstoff als deklariert, den angegebenen Wirkstoff in einer anderen Konzentration oder gar keinen Wirkstoff. Benkert: „Auch falls ein Medikament im Ausland preiswerter ist: Die Schnäppchenjagd kann lebensgefährlich sein.“ Die Gefahr, im Ausland ein gefälschtes Medikament zu kaufen, ist besonders auf Wochenmärkten oder bei fliegenden Händlern sehr groß.

Bei der Einreise in die EU dürfen Urlauber nur die Menge an Medikamenten mitführen, die für ihren persönlichen Bedarf bestimmt ist. Als Faustregel gelten dabei eine Packung bzw. der Bedarf für maximal drei Monate pro Medikament. Urlauber dürfen aus dem Ausland keine Medikamente für andere Personen oder für gewerbliche Zwecke mitbringen. Arzneimittelfälschungen und Dopingmittel dürfen generell nicht eingeführt werden. Auch einige Präparate, die im Ausland frei gehandelt werden, können in Deutschland unter das Arzneimittelrecht fallen. Dazu gehören zum Beispiel Nahrungsergänzungsmitteln, hoch dosierte Vitaminpräparate oder rein pflanzliche Mittel. Alle diese Präparate werden vom Zoll konfisziert und der Reisende kann bestraft werden.

Wer dauerhaft Medikamente braucht, sollte im Urlaub ausreichend große Mengen mitnehmen oder sich diese ggf. im Voraus vom Arzt verordnen lassen. Flugreisende sollten beachten, dass Flüssigkeiten, Cremes oder Sprays nur in begrenzter Menge mit an Bord gebracht werden dürfen. Für stark wirksame Schmerzmittel und andere Betäubungsmittel sollte ein ärztliches Attest mitgeführt werden.

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Medikamentenreste nicht über Waschbecken oder Toilette entsorgen

Medikamentenreste sollten nicht über das Waschbecken oder die Toilette entsorgt werden, weil das auf Dauer die Wasserqualität beeinträchtigen kann. Das gilt auch für flüssige Arzneimittel, wie z.B. Hustensäfte. In einer Umfrage gab rund die Hälfte der Bundesbürger an, Flüssigarzneimittel über die Toilette oder die Spüle zu entsorgen. „Wir müssen hier Aufklärungsarbeit leisten und unsere Patienten darüber informieren, dass Medikamente über den Hausmüll entsorgt werden dürfen“, sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Die Belastung der Gewässer stammt aber nicht nur durch die falsche Entsorgung. Andere Verschmutzungswege sind unvermeidbar, etwa wenn Arzneimittelreste in Körper nicht abgebaut und mit dem Urin ausgeschieden werden. Auch wenn Medikamente auf die Haut aufgebracht werden, gelangen die Arzneistoffe beim Duschen oder Baden zum Teil ins Abwasser.“

entsorgung_von_medikamenten

Nicht mehr benötigte oder verfallene Medikamente können über den Hausmüll oder bei größeren Mengen über Schadstoffsammelstellen entsorgt werden. Die Kommunen verbrennen den Hausmüll in Müllverbrennungsanlagen, bevor mögliche Reste auf Deponien gelagert werden. Dadurch ist die Belastung des Grundwassers durch Medikamentenreste ausgeschlossen. Viele Apotheken bieten, in Zusammenarbeit mit lokalen Entsorgungsunternehmen, als freiwilligen Service ebenfalls an, Alt-Medikamente grundwasserneutral zu entsorgen.

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